Der Gastro-Tourismus hat Einzug gehalten.
Plötzlich entdeckt man Menschen auf öffentlichen, aber auch zunehmend auf nicht öffentlichen Plätzen rund um deren Lieblings-Imbiss oder -Cafe, sich sonnend, genießend, sinnierend, mal leise, mal laut, mal einsam, mal als Gruppe und immer mit ihrem eben gekauften Snack in der Hand. Ein „Coronateralschaden“, denn schließlich, so wissen wir alle, darf die Gastronomie nur noch liefern oder to-go anbieten. Zum Glück, denken die einen, generieren die Betreiber zumindest ein bisschen Umsatz und den Käufern wird ein kleiner Teil von dem Verlorenen zurück gegeben.
Cornern als Outdoor-Meeting
Doch für andere entwickelt sich das zum Ärgernis. Denn plötzlich wird in Volksdorf gecornert. Ja, richtig, ge-cornert, kommt von cornern und heißt soviel wie gemeinsam an der Straßenecke trinken. In Szene-Vierteln wird an Kiosken rumgelungert und Alkohol getrunken, geraucht, sich lautstark unterhalten, Unrat und Müll hinterlassen. Meist in den Abend- und Nachtstunden. In Volksdorf hingegen wird sich mittags oder nachmittags zum Outdoor-Meeting getroffen.
Die Anwohner stecken in einer Misere, ja, sie wohnen nun mal im Szene-Viertel, da muss man mit sowas rechnen, sie leben in einem Mischgebiet, auch da muss man Kundenverkehr erwarten. Aber ein bisschen Benehmen, Rück- und Weitsicht müssen die Anwohner auch erwarten dürfen, oder?
Richtig Müll entsorgen
Beim Cornern in Volksdorf wird der to-go-Becher dann auf fremden Autodächern geparkt, am Bordstein stehen gelassen, auf privaten Grundstücken unter den Schlafzimmern Schwätzchen gehalten und manchmal sogar private Mülltonnen benutzt. Löblich, möchte man jetzt denken, aber nicht ganz: Denn wenn das nun alle machen, müssen die Eigentümer sich bald eine weitere Tonne anschaffen um neben dem Fremdmüll noch ihren eigenen entsorgen zu können. Aber das Fatale kommt erst noch. Befindet sich der Imbiss-Müll nun in der Biotonne, wird diese nicht mehr geleert. Den Rest könnt ihr euch denken.
Aus Liebe zur Umwelt
Deshalb geht dieser Post heute raus an alle, die sich der Unsitte des Cornerns bewusst gemacht worden sind: Bleibt im öffentlichen Raum und nutzt auch bitte nur und ausschließlich die öffentlichen Mülleimer. Aus Rücksicht auf die Anwohner und natürlich die Natur, aber auch als Einsicht aus Fehlern zu lernen und es besser machen zu wollen. Und können.