Ein großzügiger Raum mit Loftcharakter. Hell, offen, mit großen Glasfronten, modernem Industrie-Chic und zugleich gemütlich, einladend, fast wie bei Freunden im Wohnzimmer. Nichts erinnert auf den ersten Blick an ein klassisches Bestattungsinstitut – und genau das ist die Intention von Daniela und Matthias Dyrbye, den Gründern von Remember Bestattungen in Ahrensburg.
Ihre Haltung ist klar: Sie wollen Menschen behutsam an die Hand nehmen. Von Anfang an. Mit Zeit, Empathie und offenen Ohren für all die unausgesprochenen Wünsche, die Angehörige in schweren Momenten manchmal kaum in Worte fassen können.
Von der Überführung zum eigenen Bestattungshaus
Vor fünf Jahren starteten die beiden mit einem Fahrdienst für Bestatter. Überführungen, Behördengänge, sogar die Dekoration von Trauerfeiern gehörten dazu. Dabei begegneten sie Angehörigen oft sehr unmittelbar, hörten deren Wünsche und spürten immer wieder: Wir möchten mehr tun. Mehr begleiten. Mehr da sein.
So reifte die Idee, ein eigenes Bestattungshaus zu eröffnen. Dass dieses in Ahrensburg entstehen sollte, war für Daniela, gebürtige Ahrensburgerin, naheliegend. Nach intensiver Suche entschieden sie sich im März 2024 für ihr Objekt, bauten es fast ein Jahr lang nach ihren Vorstellungen um und eröffneten quasi fließend.

Mehr Wohnzimmer, weniger Klischee
„Wir wollten eine Atmosphäre schaffen, die Geborgenheit vermittelt und nichts mit dem typischen Klischee eines Bestattungsinstituts zu tun hat“, erzählt Matthias. Keine Sargausstellung, keine dunklen, erdrückenden Räume. Stattdessen helle Offenheit und die Möglichkeit, alles in Ruhe auszuwählen. Denn nicht jeder ist sofort bereit, einen Sarg oder eine Urne anzusehen.
Selbst die Kleidung der beiden ist dezent, aber bewusst nicht klischeehaft schwarz, es sei denn, Angehörige wünschen es. Auch bei den Fahrzeugen setzen sie auf Diskretion: keine Werbung auf den Wagen, keine Gardinen, keine Inszenierung, sondern schlicht und würdevoll.


Kreativität im Abschied
Individuelle Beisetzungen sind das Herzstück von Remember. Ein Tennisschläger mit Blumen geschmückt, eine Tischtennisplatte voller Erinnerungsstücke, ein nachgestalteter Garten im Trauerraum, alles ist möglich, wenn es die Leidenschaften und das Leben der Verstorbenen widerspiegelt.
Und auch die Angehörigen dürfen kreativ werden: Särge oder Urnen können bemalt, beklebt oder geschmückt werden. Ein Prozess, der nicht nur gestaltet, sondern auch heilsam sein kann.
Hier zeigt sich auch der Brückenschlag zum Eventmanagement, aus dem die beiden manches mitgenommen haben: Organisationstalent, Gespür für Details und die Fähigkeit, ein Ereignis so zu gestalten, dass es den Menschen im Gedächtnis bleibt – nur eben mit einem völlig anderen, viel sensibleren Fokus, ihrer Herzensangelegenheit.


Trauer braucht Raum
Daniela und Matthias begleiten über die Beisetzung hinaus, bleiben Ansprechpartner und stehen jederzeit bereit. Für sie ist es selbstverständlich, jeden Verstorbenen so zu behandeln, als wäre es ein Mitglied der eigenen Familie.
Sie beraten transparent, klären auf und nehmen Angehörigen die Sorge, in einer ohnehin schweren Zeit auch noch finanzielle oder organisatorische Unsicherheiten tragen zu müssen.
Ihre wichtigste Botschaft lautet: Sprecht zu Lebzeiten über eure Wünsche. Denn oft sind es genau diese Gespräche, die den Hinterbliebenen Sicherheit geben und verhindern, dass sie im Zweifel zwischen Vermutungen und Schuldgefühlen schwanken.
Ein persönliches Erlebnis von Daniela zeigt das eindrücklich:
Sie war überzeugt, ihre Mutter hätte barfuß beerdigt werden wollen. Doch durch ein Gespräch im Vorfeld stellte sich heraus: Die Mutter wünschte sich, unbedingt mit ihren Tanzschuhen bestattet zu werden. „Wie soll ich denn sonst da oben tanzen?“, hatte sie gesagt.

„Wie soll ich denn sonst da oben tanzen?“
Daniela Dyrbyes Mutter
Ein neuer Zugang zum Thema Abschied
Der Tod ist Teil unseres Lebens, und doch schieben wir ihn im Alltag gerne beiseite.
Daniela und Matthias möchten dazu ermutigen, offener darüber zu sprechen, Wünsche frühzeitig zu teilen und sich ohne Scheu mit Bestattungskultur auseinanderzusetzen.
Ihr Haus in Ahrensburg lädt nicht nur im Trauerfall ein: Jeder darf sich dort einfach mal umschauen, ins Gespräch kommen oder Fragen stellen, ganz ohne Druck. Denn manchmal hilft es schon, das Thema in einer freundlichen, hellen Umgebung neu kennenzulernen und einen eigenen Zugang dazu zu finden.
Remember Bestattungen steht jederzeit offen für Menschen, die sich informieren, beraten lassen oder einfach spüren möchten, dass Abschied auch persönlich, kreativ und tröstlich sein darf.





